
Streuobst
Viele der typischen Bewohner von Streuobstwiesen, ob Vögel, Käfer, Schmetterlinge oder kleine Säugetiere wie Siebenschläfer und Haselmaus, stehen heute auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Der Verlust der Obstbaumbestände durch Nutzungsaufgabe und Rodung in den letzten Jahrzehnten ist hierfür der Hauptgrund. Gerade aber alte Bäume stellen mit Ihren Höhlen und der rissigen Rinde eine besondere Vielfalt an Lebensräumen zur Verfügung. Es gilt also, die alten Bestände zu erhalten und durch Neuanlagen von Streuobstwiesen mit Hochstämmen, die ein hohes Alter erreichen, die Bestände für die nachfolgenden Generationen zu sichern.

Förderung
Die Pflanzungen von Obstbäumen sowie der Schnitt überalterter Streuobstbestände werden über die „Landschaftspflege- und Naturpark- Richtlinien“ – kurz LNPR – mit bis zu 70% gefördert.
Mitmachen – Pflanzung
Wir unterstützen Sie sowohl bei der Ergänzung alter Bestände als auch bei der Neuanlage von Obstwiesen. Haben Sie eine Fläche außerhalb der Ortschaft und Platz für mindestens zehn Bäume (1.000 m²)?
Dann ist bereits das wichtigste Förderkriterium erfüllt. Bei Interesse melden Sie sich spätestens im Frühjahr eines Jahres, gepflanzt wird dann im darauffolgenden Herbst.
Schnitt alter Streuobstbestände
Haben Sie eine alte, nicht eingezäunte Streuobstwiese mit mindestens 10 Bäumen, die Sie selbst nicht mehr pflegen können?
Dann wenden Sie sich an den Landschaftspflegeverband. Ein ausgebildeter Baumpflegetrupp sorgt mit dem richtigen Schnitt dafür, dass ihre Streuobstwiese noch lange erhalten bleibt und Ertrag abwirft. Wir unterstützen sie gerne dabei und prüfen die Möglichkeit einer finanziellen Förderung.
Schnittkurse
Im Sommer bieten die Kreisfachberater des Landratsamtes zusammen mit den örtlichen OGV Baumschnittkurse an. Bürger und Bürgerinnen lernen dort, wie man Obstbäume fachgerecht schneidet und damit langfristig erhält.
Obstverwertung
Wenn Sie ihr Obst nicht selbst verwerten können oder wollen, bietet die Kelterei Nagler die Möglichkeit, Streuobst für die Herstellung von Juradistl Apfelschorle zu liefern. An zwei Wochenenden im Herbst sammeln wir im Landkreis das Obst gegen Bezahlung oder Nagler-Wertgutscheine ein. Die aktuellen Preise, Termine und Annahmestellen kündigen wir rechtzeitig auf unserer Homepage und in der Presse an. Alternativ können Sie natürlich ihr Obst auch direkt zur Kelterei Nagler liefern.
Ihr Ansprechpartner

Josef Sedlmeier
Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau
Geschäftsführer
Telefon: 0941/4009-361
E-Mail: josef.sedlmeier@lra-regensburg.de

Georg Maierhofer
Gartenbautechniker
Gewässerpflege, Heckenpflege, Ausgleichsmaßnahmen, Streuobst
Telefon: 0941/4009-208
E-Mail: georg.maierhofer@lra-regensburg.de

Heidrun Waidele
Dipl.-Ing. (FH) Landespflege
Landschaftspflegemaßnahmen, Juradistl
Telefon: 0941/4009-364
E-Mail: heidrun.waidele@lra-regensburg.de
Streuobst
Projekte
Nachrichten

Streuobst-Strukturkartierung übergeben
Innerhalb des Juradistl-Projektgebietes leisten Streuobstbestände einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt. Im Rahmen des Projekts „Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“ hat der Landschaftspflegeverband Regensburg e.V. zusammen mit drei weiteren Landschaftspflegeverbänden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt nach dem Motto „Schützen durch Nützen“ umgesetzt.

Betagtes Streuobst erhalten
Obstwiesen sind wahre Naturparadiese. Eine einzige Streuobstwiese kann bis zu 450 Pflanzenarten und bis zu 5000 Tierarten beheimaten. Das gilt besonders, je älter die Bäume sind. Deshalb liegt uns der Erhalt dieser betagten Biotope sehr am Herzen. Um zu verhindern, dass Baumkronen auseinanderbrechen sollte man einen Erhaltungsschnitt durchführen. Das kann der LPV unter bestimmten Voraussetzungen jetzt unterstützen.

Sachstand boden:ständig in Sanding vorgestellt
Die Landschaft müsse weg vom Abflussmodell, hin zum Puffer entwickelt werden. Gerade dort, wo Oberflächenabfluss aufgrund großer Hanglängen und abschüssiger Tallagen an Fahrt aufnähme, seien Begrünungen und reduzierte Bodenbearbeitung geboten. Auch die Gräben sollten breiter, flacher und mit mehr Bewuchs gestaltet sein, damit das Wasser bei Regen nicht schlagartig in der Ortschaft im Taltiefsten als hohe Welle ankomme, meist noch mit viel Schlamm, der ja die größten Schäden anrichte.