Stellvertretender Landrat Willibald Hogger und Josef Sedlmeier vom LPV beim Auftakt zur Aktionswoche mit Vertretern des Studentenwerks, der Regierung der Oberpfalz und der Neumarkter Lammsbräu.

Studentenwerk bringt Naturschutz auf den Teller!

Juradistl-Lamm und Juradistl-Weiderind, die regionalen Naturschutzprodukte des Oberpfälzer Jura, kommen in den Mensen des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz auf den Tisch. Vom 21. bis zum 25. November 2016 ist der biotopische Genuss angerichtet. Die extensive Weidehaltung von Schafen und Rindern leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur- und Artenvielfalt. Das Studentenwerk hilft dabei tatkräftig mit!

Studierende essen für den Naturschutz

Von Montag, den 21. November bis Freitag, den 25. November 2016 wird es in den Mensen der Verpflegungsbetriebe des Studentenwerkes Niederbayern/Oberpfalz bereits zum sechsten Mal regionale Naturschutzschmankerl aus dem größten Oberpfälzer Naturschutzprojekt „Juradistl – biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“ geben.

Dass man beim Genuss eines guten Essens auch Lebensräume für viele seltene Arten unserer Heimat erhalten kann, dies erläutert der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Regensburg, Josef Sedlmeier, einer der Projektträger des „Juradistl“-Projekts anlässlich eines Pressetermins zum Auftakt der Aktionswoche am 21. November 2016 in der Mensa der Universität Regensburg: „Noch vor 50 Jahren waren der Wanderschäfer oder auch weidende Rinder das gängige Bild der Landwirtschaft. Als Nebenprodukt dieser sehr extensiven Nutzung von Feld und Flur entstanden vielfältige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die starke Intensivierung in der Landwirtschaft hat das geändert. Produkte, die nach wie vor extensiv, also mit positiven Effekten für Natur- und Artenreichtum erzeugt werden, bringen meist weniger Ertrag, sind deshalb deutlich teurer und müssen entsprechend vermarktet werden. Dafür wurde im Kerngebiet des Oberpfälzer Jura, das große Teile der Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt i. d. Opf., Regensburg und Schwandorf umfasst, die Naturschutzmarke „Juradistl“ geschaffen.“ Jeder Euro, der für „Juradistl“-Produkte ausgegeben werde, so Sedlmeier weiter, belohne den Verbraucher nicht nur mit einem besonders naturnahen und tiergerechten Qualitätsprodukt aus der Region, sondern helfe auch dabei, ein Stück ländlicher Kultur, traditionelles Handwerk und regionale Wirtschaftkreisläufe zu fördern. „Juradistl, übrigens ein Synonym für die Silberdistel, die als typische Pflanzenart der heimischen Trockenbiotope stellvertretend für das ganze Projekt steht, möchte also nicht nur Naturschutz, sondern auch Zusammenhänge zwischen Natur, Erholung, Wirtschaften, Essen und Trinken, Gesundheit und damit die Lebensqualität als solches ins Bewusstsein rücken.“

Juradistl-Lamm und Juradistl-Weiderind

Die Juradistl-Lamm-Spezialitäten kommen von heimischen Hüteschäfern. Kräuterreiche Trockenhänge werden beweidet, wachsen deshalb nicht zu und können so ihren außergewöhnlichen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten erhalten. Im Stall sind die Schafe nur im Winter, wenn in der Flur kein Futter verfügbar ist. Die viele Bewegung an der frischen Luft tut den Tieren gut und sorgt auch für die hervorragende Qua-lität des Fleisches, das schließlich auf den Teller kommt.

Gleiches trifft auf das Juradistl-Weiderind zu. Dort, wo durch extensive Rinderbeweidung noch Blumen und Kräuter wachsen, gibt es viele Vögel, Insekten und andere Tierarten. Diese artenreichen Wiesen sind aufgrund der starken Intensivierung in der Milcherzeugung und der stetig zunehmenden Biogasproduktion mittlerweile besonders stark gefährdet.

Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz und Juradistl – Partner für Natur- und Artenschutz

„Wir wollen eine artgerechte Tierhaltung und wir wollen eine nachvollziehbare Herkunft unserer Lebensmittel aus unserer Region. Wir wollen für den Naturschutz aktiv sein und damit letztlich Verantwortung übernehmen: Für regionale Kreisläufe, für die heimische Kulturlandschaft, für gutes und gesundes Essen und für eine Lebensqualität, die uns durch die vielen Lebensmittelskandale der Vergangenheit immer mehr abhanden zu kommen droht.“ Mit diesem klaren Bekenntnis für einen qualitätsbewussten Einkauf in der Region beschreibt Doreen Steudte, die stellvertretende Geschäftsführerin des Studentenwerkes Niederbayern/Oberpfalz die Philosophie der Hochschulgastronomie. Um einen regionalen Fingerzeig zu geben und um weit reichende Impulse zu setzen, werde es das Juradistl-Lamm und Juradistl-Weiderind während der Aktionswoche nicht nur in der Oberpfalz geben, sondern an allen Standorten des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz. Eingebunden sind so die Universität Regensburg und die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, die Hochschule Landshut und die Technische Hochschule Deggendorf sowie die Universität Passau. Das seien in etwa 50.000 Studierende, die täglich verpflegt werden und damit, so Steudte weiter, „ist auch eine Chance verbunden, eine große Anzahl von jungen Verbrauchern für regionale Produkte zu begeistern. Wir wollen nicht nur von Regionalität reden, sondern wir handeln und hoffen dabei, mit unseren Juradistl-Aktionsgerichten möglichst viele Kunden zu überzeugen.“

Dies gelte im Übrigen auch für die Biolimonade „now“ der Neumarkter Lammsbräu, die in den Mensen des Studentenwerks angeboten werden. „Die Biolimonaden sind der geeignete Durstlöscher für alle, die auf ökologische Produkte aus unserer Region setzen“, wie der Gebietsleiter der Neumarkter Lammsbräu Thomas Schindler erläuterte. Während der Juradistl-Woche sind die Limonaden zum reduzierten Preis in den Mensen erhältlich.

Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura

Juradistl ist eines der beiden großen Biodiversitätsprojekte der Oberpfalz. Es ist damit Bestandteil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie 2030 und wird mit Mitteln des Freistaats Bayern unterstützt. Die Regierung der Oberpfalz hilft hier tatkräftig, um die Umsetzung des Projektes mit zu begleiten. Und in dieser Umsetzung gibt es viele Partner, die für Juradistl zusammenarbeiten. Die Land-schaftspflegeverbände Amberg-Sulzbach, Neumarkt i. d. Opf., Regensburg und Schwandorf sind die Träger des Projektes. Damit sind auch die Kreisverwaltungen, die Städte Amberg und Regensburg und die zahlreichen Kommunen in den Landkreisen mit im Boot. Aber auch viele weitere Be-hörden, Vereine, Verbände und nicht zuletzt die Juradistl-Markenfamilie: Die Schäfer, die Landwirte, die Schlachtbetriebe, die Metzgereien, die Gastwirte und seit Neuestern auch Obstbaumbesitzer und die Privatkelterei Nagler aus Regensburg, die eine Apfelschorle aus Juradistl-Streuobst herstellt. Sie alle vereint ein Ziel: Der Erhalt der biologischen Vielfalt im Oberpfälzer Jura.

Kontakt

Doreen Steudte, Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz,
Albertus-Magnus-Straße 4, 93053 Regensburg
Tel. 0941/943-2209, E-Mail: steudte@stwno.de

Markus Reitmair, Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz
Albertus-Magnus-Straße 4, 93053 Regensburg
Tel. 0941/943-2910, E-Mail: reitmair@stwno.de

Josef Sedlmeier, Landschaftspflegeverband Regensburg
Altmühlstraße 3, 93059 Regensburg
Tel: 0941/4009-252, E-Mail: lpv@landratsamt-regensburg.de

Thomas Schwarz, Projektmanagement Juradistl,
landimpuls GmbH, Bayernstraße 11, 93128 Regenstauf
Tel. 09402/948285, E-Mail: schwarz@landimpuls.de

Thomas Schindler, Neumarkter Lammsbräu
Amberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.Opf.
Tel. 09181/404-624, E-Mail: t.schindler@lammsbraeu.de