Bringen Sie ihr überschüssiges Obst zur Sammelstelle
Am 26. September und 10. Oktober 2015 wird auf dem Bauernhof Glaser in Unterpfraundorf (Beratzhausen) Streuobst gesammelt – Nur ungespritzte Äpfel aus Streuobstbeständen und Obstgärten – Ziel ist der Erhalt der natur- und kulturprägenden Streuobstbestände und deren Artenreichtum.

Juradistl Streuobst in Form von Apfelsaftschorle ist das erfrischende Ergebnis des Biodiversitäts-projekts „Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“. Um auch in diesem Jahr eine gute Ernte einzufahren und viel regionalen Apfelsaft aus Streuobstbeständen und Obstgärten zu Ap-felsaftschorle verarbeiten zu können, hofft der Landschaftspflegeverband Regensburg wieder auf die Mithilfe vieler Obstbaumbesitzer im Oberpfälzer Jura.

Durch Juradistl-Streuobst steht einer der artenreichsten Lebensräume des Landkreises im Mittel-punkt. Das Motto lautet „Schützen durch nützen“. Mit der Vermarktung des Juradistl-Streuobstes zunächst in Form von Apfelsaftschorle, soll dieser Lebensraum auch monetär in Wert gesetzt werden, um die alten Streuobstbestände zu erhalten.

Der Landschaftspflegeverband verfolgt mit dem neuen Vermarktungsprojekt fünf Ziele:

  • Das Sammeln und Verwerten unseres Obstes in den vier Landkreisen,
  • die Verbesserung der Wertschätzung der Hochstammobstbäume,
  • einen fairen Obstpreis für die Erzeuger,
  • Naturschutz in Dorf und Flur,
  • Erhalt und Pflanzung von Hochstammobstbäumen in Garten und Landschaft.

Das Projekt ist auf alle Obstgarten- und Streuobstwiesenbesitzer angewiesen, die unbehandeltes Obst ihr Eigen nennen.

Unterstützen Sie unsere Sammelaktionen im Landkreis Regensburg, die diesen Herbst am 26. September und 10. Oktober jeweils von 13.00 bis 17.00 Uhr wieder auf dem Bauernhof Glaser in Unterpfraundorf (Jakobsweg 4, 93176 Beratzhausen) stattfinden. Mitarbeiter des Obst- und Gartenbauvereins Oberpfraundorf werden zusammen mit Landwirten Äpfel entgegen nehmen.

Die Äpfel müssen frisch sein, dürfen nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt worden sein und keine Faulstellen aufweisen. Die Anlieferung sollte in Säcken, Kisten oder anderen geeigneten Behältern zur Sammelstelle gebracht werden. Auf keinen Fall lose! Großanlieferer, ab 10 Zentner, sollten sich bitte mit Josef Sedlmeier in Verbindung setzen.

Bei Anlieferung wird das Obst gewogen und der Lieferant erhält einen Wiegeschein. Die Auszahlung erfolgt per Überweisung oder Barabholung bei der Kelterei Nagler in Regensburg (auch in diesem Jahr: 10,- € pro Doppelzentner Äpfel). Man kann seine angelieferten Äpfel aber auch gegen Gutscheine für Nagler-Fruchtsäfte eintauschen. Wichtiger Hinweis: Wer bereits eine Nagler-Kundennummer hat, soll diese bitte unbedingt mitbringen und bei der Sammelstelle angeben.

Ihr Ansprechpartner

Josef Sedlmeier

Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau

Geschäftsführer

Telefon: 0941/4009-361
E-Mail: josef.sedlmeier@lra-regensburg.de

Hintergrund

Granny Smith, Boskoop, Jonagold und Elstar – das sind die Standard-Sorten, aus denen die Deutschen in den Obstregalen der Supermärkte wählen können. Der Gravensteiner ist den wenigsten ein Begriff und den „Geheimrat Dr. Oldenburg“ hielte bei einer Umfrage wohl kaum einer für eine Apfelsorte. Dabei handelt es sich gemäß der Kreissortenliste um „empfehlenswerte Sorten für die freie Landschaft“ – also um Obst, das zur Regensburger Kulturlandschaft passt. Insgesamt gibt es rund 2000 kultivierte Apfelsorten in Deutschland. Doch seit den 1970er Jahren wurde europaweit der Anbau auf großen Flächen begünstigt, die leichter abzuernten sind. Die Früchte wurden standardisiert, etliche alte Sorten gingen dabei verloren.

Doch nicht nur die Verbraucher profitieren von der Rückbesinnung auf das Wissen der Pomologen. Streuobstwiesen sind kleine Garten Eden, Paradiese für bedrohte Arten wie Hornissen, Gartenrotschwanz und Siebenschläfer. Ein einziger Apfelbaum beherbergt bis zu 1000 Arten. Mit der Juradistl-Apfelsaftschorle wollen die Landschaftspflegeverbände diesen faszinierenden Lebensraum erhalten und verloren gegangenes Terrain für Hochstammobstbäume zurück gewinnen. Durch das im letzten Jahr gestartete Projekt könnten wir durch die in Wertsetzung des Obstes von Hochstammobstbäumen diesem Ziel ein Stück näher kommen. Zum Gelingen gehören zunächst die Obstbaumbesitzer, die ihr übriges Obst zu den Sammelterminen bringen und im zweiten Schritt die Verbraucher, die dieses Regionalprodukt nachfragen.